Jetzt knallt ’s

Du hast ja bereits gesehen, dass Dein Code abstürzen kann. Meist hat das zwei Ursachen – entweder du hast einen Fehler gemacht oder der Benutzer hat Dinge eingegeben, die an dieser Stelle da nicht hingehören. Dazu zählen beispielsweise Buchstaben, wenn man nur Zahlen erwarten dürfte. Streng genommen ist das aber auch Dein Fehler, denn du musst immer damit rechnen, dass Benutzende aus Versehen oder aus Böswilligkeit Dinge eingeben, die Mist sind. Solche Fehler gibt es eine Fehlerbehandlung. In Python heißt das try-except, aus anderen Programmiersprachen wird Dir der Ausdruck catch (engl. fangen) über den Weg laufen. Das Prinzip ist einfach:

Was passiert hier? Im try-/Versuchs-Teil du wirst nach einer Zahl gefragt. Dann versucht er die Variable, der die Benutzereingabe zugewiesen wurde, in einen Integer umzuwandeln. Liegt kein Integer vor, würde der Code jetzt abstürzen. (Probier das einfach mal ohne try-except aus.) Dann springt er in den except-Teil. Wird kein Fehler ausgeworfen, dann überspringt er den except-Teil. Ganz stumpf könnte man jetzt so ein try-except um den ganzen Code ziehen, damit er nicht mehr abstürzt. Das ist keine gute Idee. Wir wollen fehlerfreien Code bauen und die Ausnahmebehandlung soll uns dabei helfen. Das heißt auch, dass wir den Fehler möglichst gut einkreisen wollen. Also lieber mehrere try-except-Funktionen verwenden. Besser wäre schon:

Wenn es zum except-Teil kommt, weißt du jetzt, in welcher Zeile das Problem auftritt. Aber, das, was wir hier sehen, ist immer noch nicht so, wie du es verwenden solltest. Dieser kurze Code soll Dir das Problem zeigen (nicht abtippen!):

Failsave.py
while True:
    try:
        print("Ich bin unaufhaltbar")
    except:
        print("Fehler!")

Hier kommst du regelmäßig nicht mehr aus dem Programm raus. Das Problem ist, dass du mit Strg-C den Code nicht gleich abbrechen kannst. Nicht gut. Deshalb gewöhne Dir bitte an:

Failsave.py
while True:
    try:
        print("Ich bin nicht mehr unaufhaltsam")
    except Exception:
        print("Fehler!")

Jetzt wäre es ja noch hübsch, wenn er Dir anzeigte, was das für einen Fehler genau ist. Wir zeigen Dir hier an dieser Stelle nur die quick-and-dirty-Variante, um es jetzt nicht zu überladen. Das ist kein guter Stil, aber kann hilfreich sein:

Wir kommen im nächsten Kyū darauf zurück und werden das Thema vertiefen. Jetzt bist du dran: Bitte nimm Dir das Programm für Kopfrechenübungen wieder vor, dass du gerade geschrieben hast. Sichere mit try-except ab, dass nur sinnvolle Eingaben den Benutzenden verarbeitet werden. Weise die Benutzerin darauf hin, wenn eine Eingabe keinen Sinn ergibt. Gibt dabei dem Benutzer unendlich viele Gelegenheiten, eine sinnvolle Eingabe (also einen Integer) zu machen. Dann mal ran an die Tasten.